Renovierung der Kirche 1964

Kirche vor 1964
Unsere Kirche vor der Renovierung 1964 Bild: unbekannt

Pastor i.R. Horst Iser (1956 - 1967) war daran maßgeblich beteiligt. Er beschreibt die Beschaffung des Barockaltars so:

„Die Kirche war zu dieser Zeit außen in sehr gutem Zustand. Im Innern befand sich ein sehr schlichter Kanzelaltar. Die Beheizung durch einen großen eisernen Ofen ließ schon damals zu wünschen übrig. Wenn der Küster anheizte, sammelten sich graue Schwaden an der Decke, die sich nur langsam auflösten. Die Wärme drang nur bis zu den nächstgelegenen Bänken. Die dunkelbraunen Bänke hatten sehr schmale Sitzflächen. Der damalige Kirchenvorstand plante eine Innenrenovierung. Sie sollte mit dem Einbau einer Dampfheizung beginnen. 1964 war es dann soweit: Bänke wurden rausgetragen, Bodenplatten aufgenommen. Der Baukommission (Vertreter der Landekirche und Superintendent Adolf Marahrens) machte ich folgenden Vorschlag: Wenn unsere Kirche jetzt eine funktionierende Heizung hat, wäre es doch möglich, einen Altar aus einem Hannoverschen Museum auszuleihen. Die Herren sahen mich mitleidig an. Aber am Abend bekam ich die Nachricht: In Walsrode liegt ein Barockaltar seit 150 Jahren auf dem Kirchenboden. Bewerben Sie sich (wie andere Gemeinden es bereits getan haben) darum. Ein Bewerbungsschreiben wurde sogleich abgesandt. Wenig später teilte der Superintendent von Walsrode mit: Hambergen hat den Zuschlag bekommen. Bereits am Tag darauf fuhr ein LKW der Firma Tecklenburg nach Walsrode, um den Altar abzuholen. Ich hatte Sorge, eine andere Gemeinde würde uns den Altar doch noch abspenstig machen. Als die Fuhre am Nachmittag neben der Kirche abgeladen wurde, sagte der Küster Martin Gartelmann: Am besten gleich zum Feuerholz damit. Der Altar wurde zunächst provisorisch aufgestellt, und die Gemeindeglieder hatten Gelegenheit, ihre Meinung zu sagen. Es gab viel Zurückhaltung. Doch dann schnitzte ein alter Schnitzer aus Osterholz-Scharmbeck die Bekrönung und die beiden Medaillons rechts und links nach und ein Kirchenmaler aus Delmenhorst übernahm die Bemalung. Der Altar passt auch hervorragend in diese Kirche, denn sie wurde 1752/53 erbaut, und an der Altarrückwand findet sich die Jahreszahl 1745.“

 

Quelle: Gemeindebrief - De Brüch